St. Sebastian Schützenbruderschaft
Altenbeken

von 1750 e.V.

Vereinsgeschichte

Über die Entstehung der Schützengesellschaften im Paderborner Land sind Unterlagen, die in Form von Schützenbriefen - das heißt in Landesherrlichen Conzessionen - den sogenannten Artikeln in denen das Vereinsleben geregelt wurde - vorhanden.

Für Altenbeken reichte der Bischöfliche Richter Spancken aus Neuenbeken, der für den Ort zuständig war, den Entwurf einer Schützenordnung im Jahr 1750 an den Geheimen Rat Franz Ludwigh von der Wenge zur Bestätigung ein. Hier wird ausgeführt, dass man zwar schon früher zu Maitag und Pfingsten „unordentliche Zusammenkünfte“ gehalten habe. Diese sollten jetzt gänzlich abgeschafft werden. Man will das Exerzitium des Scheibenschießens in die Hand nehmen und dabei alljährlich „eine ehrbare Zehrung und Schützengelach halten“. Die Schützengesellschaft wird an anderer Stelle ein“ angefangenes und vorgenommenes Werk“ genannt und in dem Bestätigungsschreiben der Regierung lesen wir von einer „newe (neu) errichteten und bestätigten Bruderschaft“.

Dr. Harald Kindl führt deshalb hierzu aus, dass vor der Bestätigung 1750 in Altenbeken bereits ein Brief vorhanden gewesen sein muss - doch hierüber ist keine schriftliche Überlieferung vorhanden. Der 17. Mai des Jahres 1750 ist also die erste urkundliche Erwähnung von Schützen in Altenbeken.

Die erste urkundliche Erwähnung von Schützen in Altenbeken erfolgte in einer vom Fürstlich Paderbornischen „Geheimen Rat“ Franz Ludwigh von der Wenige im Bestätigungs- und Änderungs-Dekret der Artikulen mit Datum vom 17. Mai 1750.

urkundehistorie

Schießen war verboten - aber die Glocken mussten läuten
Als König Friedrich Wilhelm IV. am 21.07.1853 mit hohen Verwaltungsbeamten und Militärs die neue Bahnstrecke eröffnete, war ganz Altenbeken auf den Beinen. Der Königsbesuch gestaltete sich zu einem außergewöhnlichen Festtag auf dem Kluskamp - der Wiese des Mittelmüllers Brockmann (jetzt Friedhof). Jubelnde Menschen standen am Schienenstrang und die Schützen standen Spalier. Da der König den Sonderzug verlassen wollte, um den Viadukt aus nächster Nähe zu besichtigen, erließ der Landrat von Paderborn einige Tage zuvor eine besondere Verfügung an die Gemeinde Altenbeken mit folgendem Wortlaut:
"Die Strecke der Westfälischen Eisenbahn wird am 21.07.1853 durch seine Majestät allerhöchst selbst eröffnet. Pfarrer, Vorsteher, Gemeinderäte und Schulkindern mit Lehrer sollen sich versammeln um der allerhöchsten Person des Königs ihre Ehrfurcht zu beweisen. Bei der Vorbeifahrt müssen die Glocken geläutet werden. Schießen ist streng verboten. Auch dürfen keine Fahnen geschwenkt werden, wo sich seine Majestät zeigt, da sonst die Pferde scheu werden könnten"

Am 11. Januar 1903 erfolgte dann eine Wiederbelebung des Altenbekener Schützenvereins. In der Gaststätte des Anton Höschen (heute Keith Gilbert) trafen sich 51 Bürger, um den Bürgerschützenverein wieder ins Leben zu rufen. Das Bestreben hierfür sei: „das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit und den Gemeinsinn zu hegen und zu pflegen, sowie die Eintracht in der Bürgerschaft zu festigen.

Wenn der Amtmann Mersmann auch erst nicht so ganz erbaut von dieser Forde¬rung war, da er Ausschreitungen befürchtete, besonders deshalb – wie er in seinem Schreiben vom 17. Januar 1903 betonte – „dass die Schützen Büchsen und andere Schießwaffen führen werden“. Doch die Niederschrift vom 15. Februar 1903 im Protokollbuch sagte dann aus, dass Amtmann Mersmann zu Lippspringe die eingereichten Statuten genehmigt habe.