St. Sebastian Schützenbruderschaft
Altenbeken

von 1750 e.V.

 

Einkehrtag der Eggeschützen in Buke

EllermannAm Freitag, den 04. November begann der diesjährige Einkehrtag der Eggeschützen mit einem von Pfarrer Bernhard Henneke zelebrierten Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Dionysius in Buke. Anschließend konnte Brudermeister Udo Waldhoff gut 60 Schützen, darunter 18 aus Altenbeken, im Saal Bentfeld begrüßen. Norbert Ellermann (Foto), Historiker an der Wewelsburg und Mitglied des Kreisvorstandes der Paderborner Kriegsgräberfürsorge konnte als Gastredner zum Thema „Aufgaben und Arbeit der Kriegsgräberfürsorge" gewonnen werden. Brudermeister Udo Waldhoff beglückwünschte Pfarrer Bernhard Henneke zu seiner einstimmigen Wahl zum neuen Bezirkspräses des Bezirksverbandes Paderborn-Land. Nach einer herzhaften Gulaschsuppe lauschten die Anwesenden den interessanten mit einem Power-Point-Vortrag unterlegten Ausführungen. 1919, also ein Jahr nach Ende des 1. Weltkrieges, wurde in Berlin die Organisation „Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V." gegründet. Als „Arbeit für den Frieden" könne das Wirken des Vereins besonders in der heutigen Zeit gesehen werden. Jeder Konflikt fange klein an (siehe Syrien). Deshalb müssten Unklarheiten und Probleme frühzeitig angesprochen werden, bevor der Konflikt außer Kontrolle gerate. In anderen Ländern kümmere sich der Stadt um die Aufgaben, die der Verein in Deutschland wahrnimmt. Die Finanzierung des Volksbundes erfolge zu über 70 % aus Beiträgen und Spenden. Weltweit gebe es 827 Kriegsgräberstätten mit ca. 2,7 Mio. Kriegstoten, so Norbert

Ellermann. Der Krieg sei erst vorbei, wenn der letzte Kriegstote würdig begraben sei, so eine oft gehörte Aussage. Im 1. Weltkrieg seien 10 Millionen tote Soldaten (2 Mio. in Deutschland) und im 2. Weltkrieg 55 Millionen tote Soldaten (4,75 Mio. in Deutschland) zu beklagen gewesen. Im Jahr 1965 wurde das Gräbergesetz beschlossen. Gem. § 1 gilt das Gesetz für alle Toten der Kriege. Also nicht nur für Soldaten, sondern auch für Tote in der Bevölkerung, bei den Vertriebenen und z.B. im Rahmen von Zwangsarbeit. § 2 legt das dauerhafte Ruherecht für alle Kriegsgräber fest.

Die Suche nach Kriegstoten ist auch heute noch eine wichtige Aufgabe. So weiß man von ca. 2.000 toten deutschen Soldaten, die unter einer Großgarage in Russland liegen. Hier müsse man die Baufälligkeit und den Abriss des Gebäudes abwarten, um die Toten umbetten zu können. Neben dem Bau von Kriegsgräberstätten stelle die Pflege der Gräber eine wichtige Aufgabe des Volksbundes dar. So werden zahlreiche Jugendbegegnungseinrichtungen wie z.B. Ysselsteyn betrieben. In den Niederlanden treffen sich vorwiegend deutsche und niederländische Schüler, um gemeinsame Projekte zu verwirklichen. Die Jugendbegegnungen sollen helfen, die teilweise noch angespannten Beziehungen zu normalisieren. In der weitläufigen Anlage von Ysselsteyn ruhen 85 Gefallene des Ersten Weltkriegs und mehr als 32.000 deutsche Soldaten, die während des Zweiten Weltkriegs in den Niederlanden gefallen sind. Der Kreis Paderborn unterstützt Fahrten nach Ysselsteyn mit einem finanziellen Zuschuss. Jugendbegegnungen, Bildungsarbeit und gemeinsam Spaß haben verbinde über die Grenzen hinaus und fördere die Völkerverständigung. Es sei besser miteinander zu feiern, als aufeinander zu feuern, so Norbert Ellermann. Im Kreis Paderborn gebe es derzeit 20 Kriegsgräberstätten mit 2.884 Gräbern.

Landrat Mueller

Manfred Müller, Landrat und Vorsitzender des Kreisverbandes Paderborn (Foto).

In gemütlicher Runde saß man anschließend noch einige Zeit zusammen und nutzte die Gelegenheit, sich mit Freunden und Bekannten innerhalb der drei Bruderschaften auszutauschen.